Alle guten Dinge sind drei! Oder auch vier! Nächste Woche wird unser kleiner Prinz schon vier Monate alt und es haben sich einige Dinge geändert. Wir haben die magische Grenze von zwölf Wochen erreicht, finden langsam einen Rhythmus und haben unsere eigenen kleinen Tricks zum Spielen und Beruhigen entdeckt. Über meine knapp vier Monate als Mama.
Dreimonatskoliken
Bauchweh, Blähungen und das böse Wort „Dreimonatskoliken – angefangen hat dieser Spuk bei uns nach Woche zwei und hielt sich hartnäckig. Tropfen, Pulver, Öl, Salbe, Globuli: alles hatten wir probiert, fast nichts hat wirklich geholfen. Mit dem Ostheopathen konnten wir die Beschwerden ein klein wenig lindern, trotzdem brachte uns das Schreien fast an den Rande eines Nervenzusammenbruchs. Ich fieberte daraufhin, dass wir endlich die magische zwölf Wochen Grenze erreichen und wurde enttäuscht: es änderte sich nichts. Immernoch viel Weinen, Schreien und schlechte Laune. Ich hatte uns zu tollen Kursen, wie zum Beispiel Yoga mit Baby angemeldet, doch oft konnte ich nicht mitmachen, weil Emilian weinte und sich nicht beruhigen ließ. Man zweifelt dann an sich selber und fragt sich, ob man sein Kind nicht versteht und etwas falsch macht.
Dann erreichten wir die 15. Woche und plötzlich änderte sich alles. Auf einmal hatte Emilian fast jeden Tag Stuhlgang (vorher einmal pro Woche), lachte viel mehr und weinte so gut wie gar nicht mehr. Wir hatten ein völlig anderes Kind – ausgeglichen, fröhlich und ganz brav. Er lässt sich jetzt ohne Meckern auch mal ablegen und schaut mir vergnügt beim Putzen, Saugen oder Duschen zu. Es gibt sie also wirklich, diese magische Grenze, sie dauert nur bei manchen Babys etwas länger.
Fortschritte
Mit dem Ausbleiben der Schreiphasen entdeckte Emilian viel interessantere Dinge als ständig zu weinen. Er beschäftigte sich plötzlich mit seinen Spielsachen, fing an, danach zu greifen, sie zu beobachten und in den Mund zu stecken. Wir hatten ihm erst eine süße Activity Decke gekauft, die er ziemlich blöd fand. Jedes Mal, wenn ich ihn darunter legte, fing er an zu schreien. Dann probierten wir es mit dem Activity Dschungel von Fisher Price, der ist kunterbunt, singt und blinkt und er hat eingeschlagen wie eine Bombe. Unser Sohn will eben unterhalten werden, jetzt liegt er glugsend in seinem Dschungel und staunt, was es alles zu entdecken gibt.
Er übt auch schon fleißig seine Muskeln, um sich umzudrehen. Manchmal kullert er mit seinen Beinchen von links nach rechts und hebt seinen Kopf. Er hat es zwar schon zweimal geschafft, sich vom Bauch auf den Rücken zu rollen, andersrum allerdings noch nicht. Ich bin schon ganz gespannt und hoffe, dass ich in diesem Moment auch hinschaue.
Rhythmus
Langsam, seeehr seeehr langsam finden wir einen Rhythmus. Was am Anfang noch kaum vorstellbar und in weiter Ferne lag, rückt jetzt immer näher. Die Stillzeiten ähneln sich von Tag zu Tag immer mehr und Emilian hat jetzt halbwegs feste Schlafzeiten. Er schlummert tagsüber etwa viermal und nachts wird er meistens zweimal zum Stillen wach. Ich hätte auch nie gedacht, dass sich der weibliche Körper so schnell an Schlafmangel gewöhnt. Wenn ich jetzt um elf Uhr abends ins Bett gehe, dazwischen zweimal aufwache um zu Stillen und dann um sechs Uhr von lustigem Babyglucksen wach werde, fühlt sich das fast wie ausgeschlafen an.
Damit das Baby einen eigenen Rhythmus finden kann, muss man, denke ich, einen passenden Rahmen schaffen. Rituale, die man jeden Tag gleich macht helfen dabei. Wir stehen zum Beispiel auf und Emilian kommt dann immer für ein paar Minuten unter seine Activity Decke, er hört die gleiche Musik und sieht die gleichen Spielsachen. Danach wird geschmust und nach 1,5-2 Stunden nochmal ein bisschen geschlummert. Danach wird sich gewaschen, fertig gemacht und Spazieren gegangen. Eine regelmäßige Bettroutine haben wir noch nicht, da der kleine Prinz einfach so gerne in meinem Arm einschläft und ungern alleine in seinem Bett. Ich lass ihn dann einfach bei mir und leg ihn erst ins Bettchen, wenn ich auch schlafen gehe. Ich werde es aber bald mal mit einer Einschlafroutine probieren.
Stillprobleme
Eigentlich denkt man ja, dass das Stillen mit der Zeit immer besser klappt und einfach Übungssache ist. Das war bei uns auch so, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Emilian angefangen hat, sich von jeder Kleinigkeit ablenken zu lassen. Er nimmt einfach unglaublich viel von seiner Umgebung wahr – Geräusche, Lichter, Bewegungen – und dann ist er unaufmerksam an der Brust. Deshalb versuche ich eine ruhige Stillatmosphäre zu schaffen. Ein kuscheliges Plätzchen, an dem wir ganz bewusst die Zeit zu zweit genießen können und uns niemand stört.
Mit vier Monaten kann man ja mit der Beikost anfangen, wir haben ihn auch ab und zu mal an einer Kartoffel oder Karotte lutschen lassen und er fand es ziemlich gut. Allerdings liebe ich es, zu stillen. Ich finde es so wunderschön mein eigenes Kind am Körper zu haben – Stillen ist ja nicht nur Nahrungsaufname, es schafft auch Nähe, schenkt Trost und stärkt die Bindung zueinander.
Pezziball
Man muss sich nur zu helfen wissen. Das ewige Hin- und Hertragen am Abend war zwar eine gut Po-Übung, ging aber auch ganz schön auf die Arme und den Rücken. Als wir in der Rückbildungsgymnastik Übungen auf dem Pezziball machten, kam mir die Idee: sowas brauche ich auch! Damit kann ich die Übungen nicht nur Zuhause nachmachen, sondern auch den kleinen Prinzen damit beruhigen. Was soll ich sagen? Pezziball saved my life! Der Ball ist so genial, ich liebe ihn. Damit kann man Emilian so einfach und sanft schaukeln, dass er ziemlich schnell einschläft. Ausserdem kann man auch Übungen für die Rücken- und Nackenmuskulatur mit den Zwergen darauf machen. Also definitiv ein guter Kauf.
Was sich bei uns übrigens noch bewert hat: der Schmusefreund von Fisher Price (tolle Einschlafmusik, später ein super Stofftier für unterwegs), eine Oball Rassel (super Farben und kann man toll greifen), ein Schnullertuch aus Baumwolle (toll zum Schmusen oder zum Einschlafen beruhigend auf den Kopf legen.)
Bewegung mit Baby
So lange ich noch Zuhause bin und nicht arbeite, möchte ich die Zeit für Emilian und mich nutzen. Ein paar nette Mamis und Kids haben wir schon in der Rückbildungsgymnastik kennengelernt, ich hoffe, dass das mit dem Yoga jetzt besser klappt und ab nächster Woche fängt unser Babyschwimmkurs an. Babyschwimmen soll die Gesundheit und Entwicklung der Sprößlinge fördern und ihre motorischen Fähigkeiten sowie ihren Gleichgewichtssinn unterstützen. Ich bin jedenfalls eine totale Wasserratte und schon gespannt, was wir alles im Kurs machen werden. Ich hoffe, dass ich ein paar Griffe und Techniken lerne, die ich in unserem Urlaub im Juni anwenden kann.
Hallo Liebe Pazi,
ich liebe es deinen Blog zu lesen und an deinem Leben teilzuhaben, ich habe riesen Respekt vor dir und deinen Stärken als Mami!
Ich wünsche dir und deiner Kleinen Familie viel Glück und Liebe!
Lg Miri