Unser kleiner Knopf ist nun seit zwei Wochen bei uns und hält uns ganz schön auf Trab. Er ist so ein munteres, süßes Kerlchen und fängt langsam an die Dinge um ihn herum besser wahr zu nehmen und bewusst zu registrieren. Die ruhigen Momenten, in denen er schläft, nutze ich oft, um die Zeit der Schwangerschaft noch einmal Revue passieren zu lassen. Diese Zeit ist eine ganz besondere und die Erinnerung daran verblassen viel zu schnell.
Von euch kamen so viele Fragen dazu, deswegen möchte ich euch ein wenig an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Die Posts gliedere ich in drei Abschnitte und widme jedem Trimester einen. Los geht es also heute mit dem ersten Trimester, also der ersten bis zur zwölften Schwangerschaftswoche.
Wie bemerkt man überhaupt, dass man schwanger ist?
Das erste Anzeichen dafür ist natürlich das Ausbleiben der Periode. Viele von euch sind bestimmt schon mal panisch zur Apotheke gerannt, um einen Schwangerschaftstest zu kaufen, weil ihr ein paar Tage überfällig wart. Doch wer seine Periode, wie ich, relativ unregelmäßig und gerne auch mal etwas zeitverzögert bekommt, den bringt das zunächst nicht aus der Ruhe. Bei mir kamen dann allerdings noch einige andere Anzeichen hinzu: starker Appetit (eigentlich esse ich Joghurt mit Obst zum Frühstück, auf einmal hatte ich das Verlangen nach vier (!!!) Brötchen), Stimmungsschwankungen, leichte Übelkeit, häufige Müdigkeit und sehr dunkle Brustwarzen. Konnte ich schwanger sein? Eigentlich nahm ich doch die Pille!
Als ich eines abends nach Augsburg zu meinem Schatz fuhr und auf einmal unglaublichen Hunger auf ein BigMac Menü mit Pommes verspürte, war ich mir ziemlich sicher: ich muss schwanger sein! Ich bin gar kein Fan von McDonalds und Co. und mein komischer Appetit machte mich stutzig. Am nächsten Tag erzählte ich völlig verunsichert einer Freundin davon, die kaufte sofort einen Test und wir hatten Gewissheit – er war positiv. Was für ein Gefühlschaos! Wir hatten zwar schon über Kinder gesprochen aber ich war gerade so glücklich in meinerm Job und hatte natürlich etwas Angst vor der Zukunft und was mich erwarten wird. Doch egal welche Zweifel mich plagten, das riesige Glücksgefühl, das sich sofort in mir breit machte, übertönte alle negativen Gedanken.
Wie sage ich es meinem Partner?
Grundsätzlich ist so ein Test natürlich nicht 100 Prozent sicher, trotzdem spürte ich tief in mir, dass es wahr sein musste. Nun wollte ich es natürlich gleich meinem Schatz erzählen. Als ich ihn abends bat, sich auf das Sofa zu setzen, da ich ihm etwas sagen muss, dachte er erst, ich hätte das Auto angefahren (Männer!) Ich grinste ihn an und sagte nur: „ich bin schwanger!“ Seine Reaktion war einfach überwältigend, er strahlte bis über beide Ohren und konnte sein Glück gar nicht fassen. Ich kann euch sagen, es ist wirklich ein tolles Gefühl, wenn der Partner hinter einem steht und sich so sehr über den Nachwuchs freut.
Der erste Termin beim Frauenarzt
Wie sicher ist so ein Test? Wie weit ist die Schwangerschaft schon fortgeschritten? Kann man schon was sehen? Was ändert sich jetzt für uns? Fragen über Fragen begleiteten uns zu unserem ersten Termin beim Gynäkologen. Die Antworten? In unserem Fall sehr sicher – ziemlich genau neun Wochen – ja, sogar schon das schlagende Herz – so einiges!
Gut, ich rauche nicht und trinke sehr wenig, einige Lebensmittel, wie Salami, Rohmilchkäse, rohes Fleisch und rohen Fisch sollte ich vermeiden. Bye bye Sushi, adios blutiges Steak, ciao Salat mit gebackenem Ziegenkäse. Dazu gab es eine Extra Portion Folsäure vom Doc verschrieben und ich nahm zusätzlich noch jeden Tag Orthomol Natal.
Doch schlimmer, als der Verzicht auf einige Lebensmittel, war das Stillschweigen. Vor Ende der zwölften Woche wollten wir es keinem, ausser der Familie, sagen. Wie soll das funktionieren? Man läuft mit dem gefühlt breitesten Grinsen durch die Welt, lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und darf keinem sagen, was einen so glücklich macht? Das hat bei uns eher mittelgut funktioniert.
Die Wehwehchen der ersten Monate
Übelkeit wie Kate Middleton oder Appetit wie zehn ausgewachsene Bären? Bei mir hielten sich die Wehwehchen der ersten Zeit ziemlich in Grenzen. Ab und zu war mir etwas schlecht und ich hatte einen komischen Appetit. Dinge, die ich sonst sehr gerne mochte, wie zum Beispiel Kaffe oder Steak, konnte ich auf einmal nicht mehr sehen. Ganz selten hatte ich Stimmungsschwankungen, die Leute in meinem Umfeld haben sich aber nicht sonderlich darüber beschwert.
Das einzige, was mich wirklich tierisch mitgenommen hat, war eine wahnsinnige Müdigkeit. Das fing schon nachmittags in der Redaktion an, danach schleppte ich mich gerade so mit aller Kraft nach Hause und schlief sofort ein. Hausarbeit? Fehlanzeige! Um 20.00 Uhr schlummerte ich meistens schon tief und fest. Nachts musste ich dann nochmal mit unserem Hund raus, ansonsten hätte ich zwölf Stunden durchschlafen können.
Das Ersttrimester-Screening
Am Ende des ersten Drittels der Schwangerschaft kommt ein (für mich) kleines Highlight: das Ersttrimester-Screening (auch Nackenfaltentransparenzmessung genannt). Das ist eine freiwillige Untersuchung, die man selber bezahlen muss und anhand der man bestimmt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Kind an Trisomie 21, also dem Down Syndrom, leidet. Klingt erstmal weniger schön, der Ultraschall ist aber so unheimlich genau und wird mit so guten Geräten gemacht, dass man schon ziemlich viel von seinem Kind sehen kann. Insgesamt hat die Untersuchung bei mir 45 Minuten gedauert und ich bin aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen. Der Kopf, die kleinen Beinchen, die süßen Händchen – zum ersten Mal konnte ich sehen, dass sich ein richtiges kleines Lebewesen in mir entwickelt.
Ich bin ein ganz, ganz positiv denkender Mensch und ich habe versucht, mir gar keinen Kopf darüber zu machen, was bei der Untersuchung raus kommt. Zum Glück war auch alles gut. Für mich persönlich war es die richtige Entscheidung, das Screening machen zu lassen und ein schönes Erlebnis, dennoch muss das natürlich jeder für sich selber entscheiden.
Im ersten Trimester der Schwangerschaft haben wir übrigens noch nicht erfahren, welches Geschlecht unser Baby hat, ich hatte zwar von Anfang an eine Vermutung und habe mir eingebildet, bei dem großen Screening etwas gesehen zu haben, aber wirklich sicher kann man sich in so einem frühen Stadium noch nicht sein.
Wie wir das Geschlecht unseres kleinen Prinzen erfahren haben, in was für eine peinliche Situation ich in unserem Urlaub gekommen bin und warum das zweite Trimester für mich persönlich das unangenehmste war, erzähle ich euch nächsten Sonntag.
Meine Tipps für das erste Trimester:
- Schwangerschaft und gute Laune bewusst genießen
- sich und seinem Körper etwas Gutes tun, zum Beispiel ein wohltuendes Bad, eine hochwertige Creme oder bequeme Schuhe
- den Partner unbedingt zum ersten Ultraschall (und zum großen Screening) mitnehmen
- viele Bilder machen – auch wenn sich der Körper optisch nicht viel verändert erinnert man sich doch gern an diese spannende Zeit zurück
- nicht verrückt machen lassen wegen den „verboteten“ Lebensmitteln
- früh nach einer Hebamme (und einem KiTa-Platz) Ausschau halten
- sich ganz viel Ruhe und Entspannung gönnen
Die schönen Bilder mit meinem Babybauch hat übrigens die süße Sabrina von nice4youreyes geschossen. Nochmal 1000 Dank für diese schöne Erinnerung 🙂
Carina says
Sowas schönes hab ich noch nie über eine Schwangerschaft gelesen 🙂
Silke says
Was für ein schöner Bericht (:
Alexandra says
Wow!!! So interessant 🙂 Freue mich total auf alle weiteren Posts.
Mona Wild says
So schön und interessant zu lesen! Hab zwar in näherer Zukunft nicht vor schwanger zu werden, ist aber trotzdem toll deine Erfahrungen zu lesen!Richtig toller Blog! Liebe Grüße Mona
Biggi says
Deine Berichte sind wirklich super schön geschrieben. Ich hatte Ende letzten Jahres leider eine Fehlgeburt. Wenn ich deine Erfahrungen so lese, hoffe ich um so mehr, dass mir dieses Glück der Schwangerschaft auch bald wieder zu teil wird.
Lieben Dank dafür…
Pazi says
Liebe Biggi, das tut mir sehr sehr leid. Ich wünsche dir ganz viel Glück und drücke die Daumen, dass es bald wieder klappt und alles gut läuft <3
Biggi says
Danke liebe Pazi, das gibt mir viel Zuversicht und Hoffnung.
Liebe Grüße… Biggi