Waaahhh…ich kann es fast selber immer noch nicht so wirklich glauben, dass ich schwanger bin und wir unser zweites Wunder erwarten. Wir hatten schon öfter über ein zweites Kind gesprochen, allerdings hatten wir keine Eile und wollten uns auch nicht stressen. Da wir beide Einzelkinder sind stand für uns schon fest, dass es schön wäre, wenn Emilian einen Bruder oder eine Schwester bekommt, allerdings genoßen wir auch die immer wieder dazu gewonnenen Freiheiten als Eltern eines nicht mehr ganz so kleinen Kindes.
Diagnose PCOS – und nun?
Eines Tages saß ich bei meinem Frauenarzt und klagte über meine Beschwerden, wie starke Gewichtszunahme, unregelmäßiger Zyklus, Stimmungsschwankungen und ein paar anderen Wehwehchen. Nach ein paar Untersuchungen bekam ich die Diagnose PCOS und dazu noch die Nachricht, dass es für mich damit schwer wäre nochmal schwanger zu werden. Bam – das war ein Schlag ins Gesicht. Nicht nur, dass ich an einer unheilbaren Krankheit leide (das klingt so dramatisch, war es in dem Moment für mich irgendwie auch), von der ich vorher noch nie gehört hatte, sondern auch, dass unser Traum vom zweiten Kind plötzlich so weit weg war. Man denkt immer man sei jung und kann jederzeit schwanger werden, doch dieses Geschenk ist natürlich keine Selbstverständlichkeit – das wurde uns zu diesem Zeitpunkt nochmal richtig bewusst.
Nachdem der erste Schock überwunden war lies ich mich von dieser Diagnose nicht mehr allzu sehr aus der Bahn bringen, denn ich bin ein großer Verfechter von positiven Glaubenssätzen und vor allem dem Glauben an sich selbst. Ich war mir ganz sicher, dass mein Körper das meistern wird. Irgendwie war ich auch froh endlich eine Antwort darauf zu haben, warum ich trotz gesunder Ernährung so zunahm. Schnell fand ich andere Betroffene und konnte mich austauschen. Ich bekam viele Tipps gegen die Symptome des Polyzystischen Ovar Syndroms, besonders aus der ganzheitlichen Medizin, denn Hormone zu nehmen war für mich die allerletzte Option.
Übelkeit, Müdigkeit und Heißhunger – SCHWANGER?
Als ich eines schönen Donnerstags im Büro saß wurde mir auf einmal unglaublich schlecht. Ich dachte erst, ich hätte etwas Falsches gegessen und ging nach Hause. Dort angekommen überfiel mich ein riesengroßer Heißhunger auf Kartoffeln. Ich stand schon fast zitternd in der Küche am Kartoffeln kochen und wusste gar nicht so recht was mit mir los war. Am nächsten Tag stand ich auf und der Spaß ging von vorne los. Dazu kamen wieder – wie bei meiner letzten Schwangerschaft – Gelüste nach Fast Food – wer mir schon länger folgt weiß, dass ich NIE Burger bei McDonalds oder Burger Kind esse. Da wurde ich stutzig und machte direkt einen Schwangerschaftstest. POSITIV. Konnte das sein? Eigentlich hatte doch mein Frauenarzt gesagt, dass es aktuell fast unmöglich für mich sei schwanger zu werden. Ich wusste gar nicht wohin mit meinen Gefühlen. Nach ein paar Tagen und einem zweiten positiven Test weihte ich meinen Mann ein. Er war erst ein wenig verdutzt, aufgrund der vorausgegangenen Diagnose, aber freute sich dann umso mehr.
Zwei Wochen später hatte ich den ersten Ultraschalltermin beim Frauenarzt, zu dem ich aufgrund von Corona nur alleine hingehen durfte. Dort erfuhr ich, dass ich bereits in der achten Schwangerschaftswoche war. Das Herz schlug also schon und irgendwie sah alles schon so nach einem kleinen Menschlein aus. Immer wieder ein wahnsinnig tolles Gefühl.
Das erste Trimester
Ich muss sagen, dass diese Schwangerschaft bis jetzt komplett anders verläuft als meine erste. Ich litt unter so starker Übelkeit, das hatte ich bei Emilian nie. Einmal war es so schlimm, dass ich mich mitten beim Fahren am Steuer übergeben musste (in dem Moment wusste ich nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll – auf jeden Fall eine Geschichte, die wir nicht so schnell vergessen werden). Ich war ständig müde, um 14 Uhr hätte ich jeden Tag einschlafen können und mein Kreislauf spielte verrückt. Das lag natürlich auch ein wenig an den super heißen Temperaturen die wir hier hatten aber allgemein hatte ich das Gefühl, dass mein Körper nicht so in Balance ist, wie bei meiner Schwangerschaft mit Emilian. Von einem Moment zum anderen ging es mir oftmals plötzlich total schlecht und ich musste mich ausruhen. Leider hatte ich auch oft starke Bauchschmerzen, da hab ich mir jedes Mal riesige Sorgen gemacht. Das Kirschkerkissen und der Kamillentee waren meine besten Freunde.
Zum Abschluss des ersten Trimesters haben wir die Nackenfaltenmessung machen lassen, bei der zum Glück alles in Ordnung war. Diesmal bin ich allgemein etwas vorsichtiger und auch ängstlicher, das hatte ich bei Emilian zum Glück nicht. Da war ich noch so jung, unerfahren und hatte keinerlei Berührungspunkte mit Krankheiten oder negativen Schwangerschafts-Geschichten. Mein größter Wunsch ist es einfach, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen, ich denke das kann jede Mama nachvollziehen.
Das Geschlecht
Eigentlich habe ich immer gesagt, dass ich mich bei einer zweiten Schwangerschaft bezüglich des Geschlechts überraschen lassen möchte, aber ganz ehrlich: wer hält das denn bitte aus? Irgendwie ist die Neugierde sooo groß und man hat selber ja auch ein Gefühl, was es wird. Also wollte ich es dann doch wissen. Bei uns gibt es tatsächlich schon eine Tendenz, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird, aber davon erzähle ich euch beim nächsten Mal:)
Alles Liebe
Patrizia
These says
So schön geschrieben, wirklich! ich have auch die Diagnose PCOS und habe total Angst, dass es super schwer wird schwanger zu werden, da ich auch meine Periode so gut wie nie bekomme. Hast du bei dir irgendwas geändert bevor du schwanger geworden bist, dass sich zB. dein Zyklus normalisiert hat? weil Hormone einnehmen ist für mich auch keine Option .. Bin gespannt auf deine Antwort .. danke schonmal und mach weiter so! 😊😊😊😘