Diesmal geht es bei unserer #MamiMitWort-Diskussionsrunde um das erste Jahr als Mutter. Mein erstes Jahr war aufregend, emotionsreich, anstrengend und ich bin teilweise echt an meine Grenzen gekommen. Gleichzeitig hab ich ein Gefühl kennengelernt, welches ich so in dieser Form noch nie gespürt habe: Liebe. Die Liebe zum eigenen Kind ist etwas ganz anderes, als alles, was ich vorher erlebt und gefühlt habe und ist wunderschön aber gleichzeitig auch erschreckend und nicht in Worte zu fassen.
Achterbahn der Gefühle
Direkt nach der Geburt erlebte ich – und ich denke so ziemlich alle Mamas – eine regelrechte Achterbahn der Gefühle. Plötzlich ist da dieses kleine Wesen, das eigene Kind, so winzig und hilfsbedürftig, man kann gar nicht glauben, dass man es zehn Monate lang direkt unter dem Herzen getragen hat und es jetzt auf einmal da ist. Von unglaublichen Glücksgefühlen und tiefer Liebe bis hin zu wahnsinnig großer Angst etwas falsch zu machen und das Gefühl riesengroßer Erschöpfung war alles dabei. Die ersten drei Tage habe ich keine Sekunde geschlafen, ich habe Emilian entweder die ganze Zeit angeguckt oder geschaut, ob er noch atmet. Besonders beeindruckt war ich, als die Hebamme ihn mir direkt nach der Geburt auf die Brust gelegt hat und er, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt, sofort meine Brustwarze gefunden und daran genuckelt hat. Was für ein unbeschreibliches Gefühl.
Baby Blues
Als wir nach drei Tagen im Krankenhaus nach Hause durften, mussten wir uns erstmal neu sortieren. Ein Leben mit Kind ist ganz anders und bedarf vor allem Organisation. Ich war zunächst ziemlich überfordert. Emilian ließ sich keine Sekunde ablegen, so blieb alles liegen und stehen. Ich kam weder zum Duschen, noch zum Aufräumen oder Kochen und war darüber ziemlich frustriert. Gleichzeitig hatte ich total Angst, etwas falsch zu machen, ich träumte davon, dass Emilian vom Wickeltisch stürzte oder ich mit ihm in der Trage hinfalle. Alles war neu und ich musste erst etwas routinierter werden. Sitzt die Windel richtig? Trinkt er genug? Nimmt er regelmäßig zu? Ist er zu warm/kalt angezogen? Fühlt er sich wohl? Wieso sieht der Stuhlgang so komisch aus? Unsicherheit, Überforderung und Schlafmangel kamen zusammen und der klassische Baby Blues brach aus.
Alltag
Die Anfangswochen waren hart und wunderschön zugleich. Diese Erfahrung zusammen mit seinem Mann oder Partner machen zu dürfen ist etwas ganz besonderes und schweißt auf jeden Fall zusammen. Wir hatten leider das große Pech, dass Emilian vier Monate nur geweint hat – durchgehend. Von morgens beim Aufwachen bis abends zum Einschlafen – ich war fix und alle und betete, dass das irgendwann vorbei geht. Ich hab alles ausprobiert, Blähungen, Bauchweh, Verdauungsprobleme, Ostheopath etc. Nach 16 Wochen war der Spuk Gott sei Dank vorbei. Dazu kam, dass mein Mann zur einem anderen Verein ausgeliehen wurde, als Emilian gerade mal zwei Monate alt war. Das bedeutete umziehen und nach fünf Monaten wieder zurück ziehen. Nach der Leihe kam ein weiterer Umzug, da er dann den Verein komplett wechselte. Nicht gerade das Beste mit so einem kleinen Wurm, aber was will man machen, so spielt eben der Fußball. Nach einem holprigen Start und vielen Umzügen zog dann doch so etwas wie ein Alltag bei uns ein.
Viele erste Male
Das erste Jahr als Mama ist vor allem geprägt durch viele erste Male. Das erste Lächeln, das erste mal Brei, das erste mal Drehen, das erste mal Krabbeln, Laufen, Sprechen. Das erste Weihnachten, der erste gemeinsame Urlaub, der erste Geburtstag – alles Erlebnisse, die man zuvor noch nie hatte und die wunderschön sind. Ich denke es gibt kein Jahr, das emotionsreicher ist, als das erste Jahr mit Kind – besonders, wenn es auch das erste Kind ist.
In meinem ersten Jahr als Mama bin ich von Woche zu Woche immer mehr gereift und habe viel Neues gelernt. Ich bin in meine Mutter-Rolle reingewachsen und könnte mir jetzt gar nichts anderes mehr vorstellen. Ich bin dankbar, dass ich all die tollen Dinge erleben durfte aber irgendwie auch froh, dass die besonders schwierige Zeit am Anfang vorbei ist und Emilian mit seinen 18 Monaten jetzt schon so „reif“ und ein wenig selbstständig ist. Ich schaue sehr gerne zurück und freue mich auf all die spannenden Jahre, die uns noch erwarten werden.
Nachdem Ari und Katharina schon ihre Beiträge zum Thema diesmal geschrieben haben, wird es nächsten Mittwoch bei Christina weiter gehen.
Aliesha says
Du schreibst immer sooo toll und ich empfinde das selbe mein erstes Jahr War auch einfach unglaublich !!!
Toll patzi!!